643316. Die neue Ebene des Reisens
Die Geschichte der Magnetschwebebahn ist voller Visionen. Sie handelt vom Forschen, vom Scheitern und ist ein Versuch die Frage zu klären, wie wir uns in Zukunft fortbewegen werden? Bis heute aktuell beschäftigte Hermann Kemper dieses Problem bereits 1934, als er das Reichspatent mit der Nummer *643316 anmeldete.
Die *»Schwebebahn mit räderlosen Fahrzeugen, die an eisernen Fahrschienen mittels magnetischer Felder schwebend entlang geführt wird« hieß Jahrzehnte später Transrapid.
»643316. Die neue Ebene des Reisens.« ist die Rekonstruktion dieser Geschichte. Die Arbeit wirft den Blick zurück auf die Forschung und Entwicklung der Magnetschwebebahn, einem damals völlig neuen Verkehrssystem, dass die Geschwindigkeitslücke zwischen Bahn und Flugzeug schließen sollte. Der Transrapid wurde Anfang der 1970er Jahre als die Idee der neuen Fortbewegung durch die Bundesrepublik forciert und mit enormen Aufwand bis zur Serienreife geführt. Über dreißig Jahre wurde in Deutschland der »Flug auf Höhe Null« geträumt und vermarktet. Realisiert wurde bis heute kein einziges Vorhaben im eigenen Land. Lediglich in Shanghai pendelt der Zug zwischen zwei Haltestellen auf einer etwa 30 km langen Strecke hin und her. In Deutschland hingegen wurde das System Transrapid eingestellt, es gilt als gescheitert.
Die Frage bleibt also weiterhin: Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen?
Interieur des Transrapid 06, dem ersten Versuchsfahrzeug auf der TVE
Transrapid Versuchsanlage Emsland (TVE), die größte Teststrecke der Welt für Magnetbahnen
Günter Steinmetz, ehemaliger Betriebsleiter der TVE